AMS Anton Melzer Strasse
Der Wiltener Blockrand, seine städtebaulichen Qualitäten und sozialen Möglichkeiten als realer Mehrwert.
Architektonisches Konzept:
Das architektonische Konzept schreibt vor, den Blockrand von Wilten zu ergänzen.
Der Block wird in vier Gebäude geteilt und nimmt so die Maßstäblichkeit der umgebenden Gründerzeitbauten auf.
Durch die Wandgliederung der Fassade in große rechteckige Felder entsteht eine tektonische Plastizität.
Die Felder umfassen pro Gebäude jeweils drei und zwei Geschosse. Zwischen den Feldern entsteht eine markante Fuge, welche die gliedernde Aufgabe des historischen Gesimses übernimmt.
Auf dekorative Stilelemente des Historismus wird an der Fassade verzichtet, dieses Gestaltungselement findet sich stattdessen auf natürliche und lebendige Weise im Innenhof wieder, was als Draufsicht, als Blick in den Garten für die Bewohner spürbar wird.
Die Geschosshöhen der Gebäude unterscheiden sich leicht, was zu einer feinen Verschiebung in der Wandgliederung führt. Diese Maßnahme wirkt sich in seiner Konsequenz auf die Positionierung der Fenster aus und wird am Versatz der Balkone und Loggien an der Nordfassade ablesbar. Das leichte Springen der Fugen unterstützt die Auflösung des Blocks in 4 Einheiten ohne dabei zu zerfallen.
FUNKTIONALES KONZEPT:
Das Nutzungskonzept widersetzt sich der hierarchischen Idee der herrschaftlichen Mietshäuser des 1900 Jahrhunderts.
Das Dach und der Innenhof gehören allen, diese Gemeinschaftsbereiche erzeugen gleichermaßen einen Mehrwert aller und nicht nur einzelner unmittelbar angrenzender Einheiten.
Im Erdgeschoss befinden sich Geschäfts- und Büroflächen. Die grundrisslich dargestellten Geschäftsflächen können in nach Norden und Süden ausgerichtete Kleinbüros unterteilt werden. Ein Vormietrecht für Bewohner und Eigentümer auf diese Räumlichkeiten könnte einen interessanten Nutzungsmix der Erdgeschosszone verursachen und den Innenhof beleben.
Die Referenz der gründerzeitlichen Nachbarschaft einerseits und die Lärmimmission durch den Südring andererseits, geben eine Lochfassade an der Südseite vor. Die Grundrisse der Wohnungen reagieren auf die Lärmbelastung, indem die Schlafräume nach Norden ausgerichtet werden. Die Größe der Fensteröffnungen kann proportional bauphysikalische optimiert werden.
Die Fassade im Innenhof ist durch großzügige, raumhohe Fensterelemente mit davorliegenden Loggien und Balkonen gegliedert. Südseitige Sonnenschutz- und nordseitige Sichtschutzelemente aus Holz sind individuell manipulierbarer Teil der Fassade.
Projecttype:
Residential and Office Building
Project Start-End:
2014/02 - 2014/04
Location:
Innsbruck
Austria
Assignment:
Competition (invitation)
Status:
finished
Architecture:
Designteam: Kathrin Aste, Frank Ludin, Marc Ihle, Allison Weiler, Thomas Pukljak, Benjamin Ennemoser