Der Entwurf ist ein räumlich-archäologisches Konzept welches Kunst, Kultur und Naturwissenschaften mit dem Umfeld vereinen kann.
Das Zentrum besteht aus einem operativen Feld [Forschen] an der Oberfläche und einem kumulativen Gefüge [Sammeln] darunter. Kunst und Kulturgut werden in die Landschaft eingeschrieben, es entsteht eine „Kulturlandschaft“.
Kontextsenitivität
Der situationsbezogene Entwurf versucht eine künstliche Urbanisierung der ländlichen Umgebung zu vermeiden.
Das Sammlungs- und Forschungszentrum breitet sich in Form einer horizontalen Struktur entsprechend der natürliche Topographie über das Feld aus.
Der oberirdische Teil der Kubatur wird im Norden des Bauplatzes positioniert, dadurch entsteht im Süden eine Parkanlage - eine Kulturlandschaft zwischen Fachhochschule, Bauernhof und Forschungszentrum.
Höhenentwicklung sowie Gebäudeeinschnitte gewähren Durch- und Einblicke auf das Depot,
dessen massiver Baukörper im Umfeld nicht omni- sondern nur selektiv präsent ist.
Durch die Perforierung der Parkanlage einerseits und dem Platzieren von [weniger wertvollen] Fundstücken in Negativabdrücken andererseits, wird die Existenz des unterirdischen Depots Preis gegeben. Während diese Kulturlandschaft für jeden zugänglich sein sollte, bleibt der Campus selbst der Öffentlichkeit verschlossen.
Tektonische Qualität
Die Funktionen des Forschens und Verwaltens, sprich Büroräumlichkeiten, Ateliers, Manipulation und Werkstätten sind in einem campusartigen Vierkanter untergebracht.
Diese Räume gruppieren sich um einen Patio in dem Kommunikation und Austausch zwischen Mitarbeitern und Forschern konzentriert stattfinden kann. Wie in der Parkanlage wird auch hier die schwerwiegende Masse des Depots als Positivabdruck deutlich spürbar.
Zugang und Innenhof:
Der Hauptzugang zum Gebäude führt von den Parkplätzen über den Park vorbei am Empfang in den Innenhof.
Die Baumasse des Skulpturendepots erhebt sich als skulpturaler Baukörper im Innenhof und gestaltet so diesen Außenraum. Das Skulpturendepot erhält dadurch einen stellvertretend für den Rest der Depots repräsentativen Charakter. Die Raumhöhe ist zweigeschossig, eine vom Erdgeschoss aus zugängliche Empore ermöglicht Einblicke
auf das Innenleben.
FUNKTIONALITÄT
Depots: Die Baumasse der Depots befinden sich zur Gänze unterirdisch. Diese Entscheidung resultiert einerseits aus städtebaulichen Überlegungen, andererseits aus Gründen der Klimatisierung und des dadurch reduzierten Kostenaufwandes.
Büros und Werkstätten: Diese Räumlichkeiten sind in einem Flachbau mit einem 2-geschossigen Bereich im Westen untergebracht. Ein extensiv begrüntes Dach mit auskragenden Vordächern um vor der Sonneneinstrahlung zu schützen beherbergt diese Funktionen. Nach Norden ausgerichtete Dachgaupen garantieren eine ausgewogene Belichtung.
Bauabschnitte: Die zwei Bauabschnitte liegen in West-Ostrichtung neben einander. Sie sind durch eine Fuge [Gang] voneinander klar getrennt. Der 2. Bauabschnitt könnte vollkommen ohne jegliche Beeinträchtigung der Räumlichkeiten des 1. erfolgen.
Kathrin Aste, Frank Ludin, Peter Griebel, Marc Ihle, Thomas Tait