SMP  Silvius Magnago Platz
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Die gesamte gesellschaftliche und politische Dynamik spiegelt sich im öffentlichen Raum wider. Somit zeigen Plätze die großen sozialen, politischen und historischen Veränderungsprozesse unserer Gesellschaft. Sie beinhalten jene Faktoren, welche die Stadt und ihre Identifikation gestalten. Öffentliche Räume sind neben einer gesellschaftlichen, kommunalen Plattform, auch Bühne zwischenmenschlicher und persönlicher Aufmerksamkeit. Auch heute dient der Platz der Öffentlichkeit als ein Schaufenster von Brennpunkten, offenen Fragen und Entwicklungsmechanismen der Gesellschaft. Die soziale Wirkungsweise eines Platzes ist unumstritten, sein Selbstverständnis als demokratischer Ort Voraussetzung. Die Gestalt der Architektur schafft die Möglichkeit diesem Anspruch gerecht zu werden.

DAS MULTILITERALE OBJEKT. [multilateral – im Sinne von vielseitig und gleichberechtigt]

Das multilaterale Objekt ist ein urbaner Raumkörper mit der Fähigkeit unterschiedliche Funktionen und Anforderungen zu integrieren. Das Objekt ist so positioniert, dass es einerseits die im Westen angrenzende Parklandschaft visuell einbindet und andererseits die Straße ausblendet. Es begrenzt den Platz und definiert so seine Proportion und sein Zentrum. Der multifunktionale, geometrisch vielseitige Körper dient als Sitzgelegenheit, Aussichtsplateau, als Zuschauertribüne für Veranstaltungen und schließlich als Bühne selbst. Außerdem integriert das Objekt sowohl kontextuelle, inhaltliche Komponenten, wie den Laurinbrunnen, als auch funktionale Anforderungen wie die Beleuchtung.  

Der Laurinbrunnen wird als historisch aufgeladene Skulptur neu am Platz positioniert. Nicht auf einen Sockel gestellt, sondern auf gleichem Niveau mit dem Betrachter wird es möglich, die Geschichte der Figurengruppe neu zu interpretieren.

Die Materialität des Raumkörpers ist vorzugsweise in dunklem Naturstein z.B. einem Basalt oder Serpentinit angedacht. Eine Ausführung mit einem alternativen Material wie Holz [Thermoesche] oder EPDM-Belägen wäre denkbar.  

Die Platzoberfläche wird durch das Entfernen des Natursteinbelages und das Aufbringen eines Gussasphalts homogenisiert. Durch die Möblierung werden Durchwegungs- und Blickachsen wieder aufgenommen und verstärkt. Die Pflanztröge werden erhalten und in ihrer Funktion zu Sitzgelegenheiten in Form runder Ringe erweitert. Die Befahrung wird durch die in Richtung Platz verschobenen und versenkbaren Poller verhindert. Hierdurch sind Fahrrad- und Motorradabstellflächen leichter zugänglich und die Barriere zum Straßenraum wird aufgehoben. Gleichzeitig bleibt die Feuerwehrzufahrt unverändert bestehen.

MATImage
Projekttyp: 
Platzgestaltung
Projektzeitraum: 
03.2012 - 06.2012
Standort: 
Bozen
Italien
Beauftragung: 
Wettbewerb (geladen)
Leistungsphasen: 
HOA PL§3 1-2, HOAI 1-3
Status: 
abgeschlossen
Architektur: 

Kathrin Aste, Frank Ludin, Peter Griebel, Daniel Luckeneder

Projektbild
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