Das grundlegende Konzept des Entwurfs und der gravierende Unterschied zu anderen zeitgenössischen Hüttenprojekten besteht darin ein Ensemble zu errichten. Dadurch entsteht eine dem Ort entsprechende Maßstäblichkeit und Proportion. Die Baukörper lassen sie schön in die Landschaft integrieren und verlieren sich zwischen den umliegenden Findlingen und Felsbrocken. Die Markierung eines Ortes durch ein Bauwerk wird dadurch verhindert, die Landschaft bleibt die Dominante.
Eine Schutzhütte stellt im Raumprogramm und in der Raumnutzung einen Sonderfall dar. Einerseits gibt es Raumgruppen, welche nicht oder nur schwach beheizt werden, andererseits schwankt die tatsächliche Benutzung der Räume sehr stark, abhängig von Wetter, Jahreszeit und Gästezahl.
Daraus folgt der funktionale Grundsatz, die Räume thermisch optimiert zu organisieren, einerseits durch das Ausbilden von Kernzonen, andererseits durch das Aufteilen der Räume in 3 selbstähnliche Körper.
Es entstehen Klima-Zonen, welche je nach Bedarf in Betrieb genommen werden können.
Zwischen Hightech und Gemütlichkeit. Konstruktiv werden die Baukörper mit Massivholzplatten 5s (Kreuzlagenholz) ausgeführt. Durch den hohen Vorfertigungsgrad werden solche Konstruktionen den schwierigen Montagebedingungen im hochalpinen Raum gerecht. Die Innenansicht der Massivholzplatten bleibt auf Sicht und erhält dadurch die natürliche und behagliche Oberfläche einer Holzwand. Dem Innenraum verleiht sie eine gemütliche Atmosphäre. Die Fassade ist eine Hightechkonstruktion, je nach Anforderung wechseln dunkle matte (nicht reflektierend) Metallpaneele mit Photovoltaikpaneelen und geflammten Holzlamellen.
Das Fundament bildet ein liegender punktgestützter und justierbarer Stahlrahmen, welcher auf eventuelle Permafrostbewegungen reagieren kann. Die Plattenverbindungen mittels Stahllaschen und Appeldübel führen durch die Vorfertigung zu einer reibungslosen und schnellen Montage ähnlich einem Bausatz vor Ort.
Die Platten- und Scheibenkonstruktion verfügt über große Steifigkeiten, was bei den hohen Windgeschwindigkeiten im Hochgebirge notwendig ist. Massivholzplatten haben gegenüber Rahmenkonstruktionen eine hohe Lebensdauer und hervorragende Brandschutzeigenschaften.
In Abhängigkeit von Standort und klimatischen Eckdaten werden die drei kompakten Baukörper geometrisch ermittelt, entsprechend des energetischen Potentials der Fassaden optimiert und mittels Simulationen überprüft.
Die Fassade richtet sich in Lage und Neigung nach der Sonne um eine möglichst hohe Effizienz für Solarpaneele zu gewährleisten.
bergmeisterwolf architects, Brixen
Kathrin Aste, Frank Ludin, Benjamin Ennemoser, Peter Griebel, Phillipe Grotenrath